Zehntausende melden sich wegen des Corona-Lockdowns aus ihren Sportvereinen ab – bundesweit könnte bald die Millionengrenze erreicht sein. Ein Schaden für die Vereinskultur – und die Gesundheit.
Laut einer aktuellen Studie der Deutschen Sporthochschule Köln erwartet jeder zweite Sportverein (52 Prozent) in Deutschland in den kommenden zwölf Monaten eine existenzbedrohliche Lage. Als Ursache dafür nennen 41 Prozent aller befragten Vereine den Mitgliederrückgang aufgrund der Covid-19-Pandemie und der angeordneten Lockdown-Politik. 

Hochgerechnet auf den Deutschen Sportbund dürfte der Mitgliederverlust bald in die Million gehen. Die Folge des anhaltenden Corona-Lockdowns sind Kollateralschäden im Breitensport vor allem für Kinder- und Jugendliche. Doch gerade der ist für die allgemeine Gesundheit und Körperertüchtigung einer jungen Generation enorm wichtig genauso wie für die Erwachsenen.
So meldet der Landessportbund Berlin jüngst nach ersten Auswertungen, seine Sportvereine haben im Corona-Jahr 2020 zwischen 30.000 und 50.000 Mitglieder verloren. Das sind bis zu sieben Prozent, und die Abmeldungen gehen 2021 weiter. 
Nach Ansicht des Landessportbundes Sachsen sind jedoch Öffnungen von Sportstätten im Freien durchaus möglich. Allein Sachsen verlor in seinen 4.436 Vereinen durch die staatlich verordneten Corona-Lockdowns bislang gut 20.000 Mitglieder, darunter etwa 13.000 Kinder und rund 4.000 Rehasportler, klagt der Generalsekretär des Sportbundes Sachsen, Christian Dahms, diesen Montag im MDR-Radio an. Die Abgänge im Kinder- und Jugendbereich seien mit rund 60 Prozent am Gesamt-Mitgliederverlust erschreckend hoch. Fast eine ganze Generation verabschiedet sich aus den Vereinen für Leibesübungen. Der Breitensport dürfe nicht vergessen werden, denn er sei für viele Menschen im gesundheitlichen sowie im sozialen Bereich wichtig. Etwas über 650.000 Mitglieder treiben in Sachsen Vereinssport, warnt Dahms. Vergebens.

Alarmstufe Rot gilt auch für Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. „Insgesamt gingen in Mitteldeutschland rund 46.500 Mitglieder verloren“, beklagt der Präsident des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV), Hermann Winkler gegenüber TE. Er appelliert: „Die Politik muss endlich erkennen, dass der Vereinssport, besonders für Kinder und Jugendliche, nicht das Problem für Corona ist, sondern die Lösung der Krise sein kann.“ Schließlich gebe es keine Nachweise oder Studien für eine besondere Ansteckungsgefahr durch Sport im Freien. 

Wie zum Beweis erklärt dieser Tage Physiker und Aerosolforscher Gerhard Scheuch selbst im staatsnahen ZDF und der regierungstreuen FAZ – wer sich draußen mit Abstand trifft ohne Maske, kann sich schwer anstecken. Was Merkel und ihre Hofvirologen nicht wahrhaben wollen, begründet Scheuch für Treffen im Freien so: „Mit Abstand ist das kein Problem. Die infektiösen Aerosole verteilen sich schnell in der Luft.“ Deswegen: „Ich würde Sport im Freien sofort erlauben.“ In der Schweiz seien die Skilifte offen gewesen und es sei nichts passiert. Oder selbst beim Fußball: „Da passiert nichts bei Freizeitsport im Freien.“

Also: „Das Geheimnis des Erfolgs ist anzufangen“, wusste schon Mark Twain.

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